House of Trash Rotkreuz, Schweiz / 2017












Mit diesem Projekt sollten die kommunalen Müllcontainer des Businesshotels und der Anwohner der an das Grundstück angrenzenden Wohnsiedlung geschützt werden. In seinem Zustand vor der Intervention wurde der Müllbereich zu eng und war im Blickfeld der Öffentlichkeit. Da sich das Gelände an einer markanten Ecke direkt am Eingang des Bahnhofs Rotkreuz und vis-à-vis des Aparthotels befindet, wünschte sich der Bauherr, dass die Container fortan ein unsichtbares Dasein fristen.
In den letzten zehn Jahren wurden viele alten Gebäude abgerissen um Platz für neue Entwicklungen zu schaffen, die der wachsenden Bevölkerung und ihren sich ändernden Bedürfnissen gerecht werden. Die Spuren dessen, was einmal da war und was es seit Jahrhunderten gibt, bleiben nur in der nostalgischen Erinnerung der ansässigen Anwohner, ein paar Schwarz-Weiß-Fotografien und manchmal auch Überreste unter der Erde, die Abbrucharbeiter übersehen haben oder gar nicht erst ausgegraben haben, da sie keine Gefahr für die neue Generation von Gebäuden darstellen. Mit zunehmender Bebauung häufen sich immer mehr Schichten von Bauschutt in der anthropogenen Schicht der Erdkruste. Dies beschwört einen Vergleich von alten versteinerten Skeletten hervor, die von Archäologen Millionen von Jahren später ausgegraben werden, um Hinweise darauf zu geben, wie das Leben einst war. Wenn die Archäologen in ferner Zukunft Teile von Rotkreuz ausgraben würden, was würden sie von unserer Zeit finden? Wir stellen uns Fragmente menschlichen Bauens vor, die in die Erde eingebettet den Test der Zeit überstanden haben und auf alte Ziegelmauern, Betonkeller, schwarze Asphaltstraßen und andere künstliche Materialien hindeuteten.
Gebrochenes und zerkleinertes Material wurde lokal organisiert. Zwei parallele Mauern, rekonstruiert mit diesen zerbrochenen Bauschuttabfällen, verkörpern gebaute Momente der Vergangenheit und Gegenwart der Stadt, die in der fernen, abstrakten Zukunft entdeckt werden sollen. Ein grosses Dach, das von einer einzigen Säule getragen wird, schwebt leise über dem Gebäude und schützt die Müllcontainer und Wände, die aus wertlosem Bauschutt gebaut wurden.
Photo credit (01, 07, 08, 10) : Ariel Huber




